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Der Rupert

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Der Rupert

Am Abend, als ich mit mir und der Welt ganz zufrieden in meinem Stubenwagen liege, macht sich Mutti zu ihrer Schwester auf.
Mit ihr und Ludwig wollen sie sich mit anderen jungen Leuten treffen. Die Zeiten sind so unruhig, immer stärker wird davon geredet, dass ein Krieg kommt.
Die jungen Männer sind verunsichert. In den Krieg ziehen wollen die meisten nicht. Wenn das aber wirklich nicht zu vermeiden ist, dann  wollen sie es  an der Front den Feinden des deutschen Reichs schon zeigen, wo der Bartl den Most holt. Sieg über Sieg werden sie erreichen und den Dank des Führer in Empfang nehmen.
Aber heute wollen sie alle einfach lustig sein! Sie treffen sich an ihrem "Platz." Bier fließt, es wird gesungen, gelacht, geschäkert, geflirtet und Pärchen schmusen miteinander.

Thea ist in der Gruppe sofort aufgenommen, sie fühlt sich wohl. Auch der Rupert kommt noch dazu. Thea kennt ihm aus der Zeit, in der sie noch in Lenting war, mehr oder weniger vom Sehen und einigen belanglosen Wortwechsel.
Rupert hat die Anwesenheit von Thea sofort festgestellt.
Sie gefällt ihm! Schon sitzt er neben ihr, legt wie selbstverständlich den Arm um sie. Er hat seine "Ziach" dabei und spielt nun auf. Er ist ein selbstbewusster, manchmal etwas ungehobelter, raubeiniger, nicht schlecht aussehender junger Mann, der aber das Herz am rechten Fleck hat. Man sagt ein "echter Hennera",  halt ein "echter bayerischer Bua". Er ist kein Schürzenjäger, aber mit seinem Witz und seiner Lustigkeit findet er bei den Madeln im Dorf und auch in den Nachbardörfern immer offene Türen.
Seine unkomplizierte Art gefällt auch Thea. Sie lachen, scherzen, singen und schwimmen auf  einer Wellenlänge. Rupert "spinnt" die Thea an. Er kann  sich gut vorstellen, mit ihr zu "gehen".
Als sich am späten Abend die Gruppe auflöst, gehen Maria und Ludwig schon voraus. Rupert begleitet Thea bis zum Hoftürl und küsst sie sogar.
Mehr ist aber nicht drin. Aber sie werden sich mal schreiben. Wenn  Thea wieder in Lenting ist, wollen sie sich vielleicht auch wieder treffen. Thea ist immer noch in den Fritz verliebt.
Natürlich weiß Rupert, dass Thea den Mann liebt von dem sie ein uneheliches Kind hat. Das stört ihn aber nicht weiter. Das mit dieser Liebe ist bestimmt bald ganz aus.
Er, der Sohn von der Bawett, ist ja auch ein uneheliches Kind. Außerdem das kleine Mädchen ist ja bei der Mutter von Thea. Sollte er sie wirklich heiraten, dann hat er auch nicht viel mit dem Kind zu tun. Nein, ein Hindernis wäre das Kind keinesfalls. Und mit der Thea hätte er nicht nur  eine hübsche, sondern auch tüchtige Frau.
Rupert ist kein Romantiker; auch in Gedanken macht er gleich Nägel mit Köpfen. Trotz seiner Jugend ist er bodenständig; er weiß, was er will.

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